FloraHolland: Umsatzplus 2019, jedoch aktuell belastet die Corona-Krise

von Bernhard Simon

Im Jahr 2019 wurden auf dem Marktplatz von Royal FloraHolland 12,3 Milliarden Blumen und Pflanzen gehandelt, was einem Anstieg von 1,5% entspricht. Der Umsatz der Produkte belief sich auf 4,8 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 3,1% gegenüber 2018 entspricht, wobei sowohl höhere Mengen als auch höhere Preise erzielt wurden. Die Blumen und Pflanzen wurden von 5.406 Lieferanten geliefert und von 2.458 Käufern gekauft. Das Betriebsergebnis belief sich dank geringerer Betriebskosten auf 5,6 Millionen Euro. Dies geht aus dem Jahresbericht 2019 hervor, der am 23. April 2020 veröffentlicht wurde.

Noch nie dagewesene Auswirkungen der Corona-Krise

CEO Steven van Schilfgaarde: „Der Sektor wurde in den vergangenen fünf Wochen hart getroffen. Ich bin zuversichtlich, dass der Sektor dank des Notfallpakets der Regierung und des 600 Millionen Euro schweren Notfallfonds in der Lage sein wird, diese schwierige Phase zu überstehen. Als die Krise ausbrach, waren wir in guter Verfassung. Ich bin zuversichtlich, dass unser Sektor widerstandsfähig ist. Sobald sich die internationale Nachfrage erholt, sollten wir in der Lage sein, sofort zu reagieren. Im Moment sehen wir einige Lichtblicke, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns. Wir beschleunigen die Umsetzung unserer Strategie. Wir setzen uns voll und ganz für die Digitalisierung ein, wobei alle Transaktionen auf dem Markt bis Ende des Jahres digital abgewickelt werden, und wir werden uns noch schneller auf den Start der „landesweite Versteigerung“ im Jahr 2021 vorbereiten. Diese Projekte sind die Voraussetzung dafür, unsere Kosten strukturell auf ein niedrigeres Niveau zu senken.“

Als Reaktion auf den starken Rückgang der internationalen Nachfrage hat Royal FloraHolland eine befristete Anlieferungsregulierung für die Uhr eingeführt, und es wurden Vereinbarungen mit Banken getroffen, um den Mitgliedern Notfallkredite zu gewähren. Darüber hinaus wurden Sofortmaßnahmen ergriffen, um unseren eigenen Geschäftsbetrieb im Interesse der Gärtner und Kunden zu sichern.

Finanzielle Ausgangssituation

Die solide Ausgangsposition von Royal FloraHolland stellt sicher, dass trotz eines zu erwartenden großen Verlustes im Jahr 2020 keine akuten finanziellen Probleme auftreten werden. Die vorhandene Finanzierungskapazität wird teilweise genutzt werden.

CFO David van Mechelen: „Wir sind gut finanziert und stehen in engem Kontakt mit unseren Banken. Wir fordern auch staatliche Unterstützungsmaßnahmen. Die Kontinuität der Genossenschaft und der Erhalt von Arbeitsplätzen sind für uns von größter Bedeutung. Es versteht sich von selbst, dass das Geld, das wir im Rahmen unserer Kreditfazilität leihen, in Zukunft zurückgefordert werden muss. Wir werden unsere Kosten senken und unsere Geschäftsaktivitäten an Veränderungen und neue Niveaus anpassen müssen. Im vergangenen Jahr haben wir unsere Kosten gesenkt. Auch in diesem Jahr werden wir dies mit noch größerer Dringlichkeit tun. Investitionen in strategische Programme werden unsere Effizienz steigern, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle beschleunigen und unsere Marktposition stärken.

Der Jahresbericht zeigt, dass die Finanzkennzahlen mit 28,8% für die Solvenz und 60,3% für das Risikokapital auf dem gleichen Niveau liegen. Der Betriebsgewinn (EBITDA) im Jahr 2019 belief sich auf 90 Millionen Euro. Der Anteil der Uhr im Jahr 2019 ging leicht auf 40,7% des Umsatzes zurück. Dieser Rückgang bestätigt den strategischen Kurswechsel, den Royal FloraHolland vor einigen Jahren eingeleitet hat“.

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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