Eigene vier Wände gegen Altersarmut

by Bernhard Simon

Die Rente und die Miete – das passt für immer mehr Menschen nicht mehr zusammen: Ältere wohnen sich arm. Besonders betroffen: Die Generation, die jetzt in Rente geht – die Baby-Boomer. Anders sieht es bei Senioren aus, die im eigenen Haus oder in der Eigentumswohnung leben: Wohneigentum schützt vor Altersarmut.

Doch kein Durchschnittsverdiener kann sich die eigenen vier Wände noch leisten: Die Menschen haben keine Chance auf Altersvorsorge durch Wohneigentum. Viele drohen in die „Wohn-Armut“ zu rutschen: Altersarmut durch „K.o.-Mieten“. Hier hat die Bundespolitik versagt. Sie hat einer ganzen Generation die Chance auf Wohneigentum verbaut. Es wird höchste Zeit, dass eine neue Bundesregierung das Ruder herumreißt.

Das ist das Fazit der aktuellen Wohnungsbau-Studie, die das Pestel-Institut (Hannover) auf einer Hybrid-Pressekonferenz zum Auftakt der Fachmesse BAU in München am 13. Januar 2025 vorstellen wird.

Das Pestel-Institut kommt in seiner Untersuchung zu dem Ergebnis, dass Deutschland jetzt – neben dem erforderlichen Bau von mehr Sozialwohnungen und bezahlbaren Mietwohnungen – vor allem eine „Offensive Wohneigentum“ braucht.

„Für Durchschnittsverdiener ist die Chance auf Wohneigentum gleich Null. Die Enttäuschung der Menschen darüber ist enorm. Es ist daher wichtig, die Eigentumswohnung und das Eigenheim für die ‚Mitte der Bevölkerung‘ in den Fokus des Bundestagswahlkampfes zu rücken. Und das insbesondere auch unter dem Aspekt der Altersvorsorge. Denn wenn es um die fällige Rentenreform geht, dann spielt das Wohnen im Alter und dabei gerade auch das Wohneigentum eine zentrale Rolle. Gerade älteren Menschen wächst die Miete über den Kopf“, so Studienleiter Matthias Günther. So kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass Wohneigentum ein „entscheidender Garant für den Schutz vor Altersarmut“ ist.

Die Eigentumsquote in Deutschland gehe seit Jahren zurück. Der Leiter des Pestel-Instituts macht dafür „politisches Versagen“ verantwortlich: „Der Bund hat es versäumt, für eine Unterstützung der Menschen, die sich ihre eigenen vier Wände anschaffen wollen, zu sorgen – vor allem für eine effektive Förderung von Wohneigentum. Es wird höchste Zeit, den Abwärtstrend bei der Eigentumsquote zu stoppen und ihn umzukehren“, so Günther. Der Bund müsse Wohneigentum künftig als festen Baustein der Altersvorsorge berücksichtigen: „Der soziale Effekt der ‚Beton-Rente‘ wird von Sozial- und Wohnungsbaupolitikern immer noch ignoriert. Das ist fatal.“

Zwei Gruppen in der Bevölkerung nimmt die Studie „Wohneigentum in Deutschland“ besonders ins Visier: die „Nestbauer-Generation“ der 25- bis 45-Jährigen. Und die Menschen ab 45 Jahren, die in Haushalten ohne Kinder leben. Die Wissenschaftler des Pestel-Instituts zeigen auf, was passieren muss, um diesen Menschen auf dem aktuellen Immobilienmarkt eine Chance auf die eigenen vier Wände zu geben. Und sie ziehen eine bittere Bilanz: „Die meisten der heute 25- bis 45-Jährigen wohnen zur Miete. Der Staat hat aus ihnen quasi eine komplette Miet-Generation gemacht“, so Studienleiter Matthias Günther.

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