Digitalisierung wird sich zunehmend auf den Gartenbau auswirken.

von Bernhard Simon

Die Digitalisierung im Agrobusiness und deren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt waren die Themen der Veranstaltung, zu der Agrobusiness Niederrhein mit seinen Partnern Greenport Venlo und Greenport Gelderland nach Kleve eingeladen hatte.

Cornelia Hülsmann von der Hochschule Niederrhein sprach in ihrem Vortrag davon, dass insbesondere Routinearbeiten durch die Digitalisierung wegfallen und die Landwirtschaft und der Gartenbau auch davon betroffen sein werden.

Corné Kempenar von der Hochschule Wageningen berichtete von Robotern, die bereits in der Entwicklung für den Einsatz in Landwirtschaft und Gartenbau sind. Bei Praxisreife könnten diese Roboter, ausgestattet mit Sensoren, beispielsweise den Reifegrad von Tomaten feststellen und dafür sorgen, dass nur die wirklich reifen, schmackhaften Tomaten geerntet werden. Die Prozesse der Digitalisierung sind dabei gekennzeichnet durch riesige Datenvolumen, die durch Sensoren gewonnen werden.

Die Organisatoren und Projektpräsentatoren nahmen nicht nur Kontakt zu den Besuchern der Veranstaltung auf, sondern tauschten sich auch untereinander aus. (Fotos: Agrobusiness Niederrhein)

Dass die Region mit vielen Projekten für den Weg ins Agrobusiness 4.0 innovativ aufgestellt ist, zeigten die zwölf Projekte, die den Teilnehmern in einem „Speed-Dating“ von Projektideen vorgestellt wurden. Wie in der digitalen Welt sind viele Projekte mit englischen Begriffen ausgestattet, arbeiten dabei aber ganz regional. Unter „Regional Skills Labs“ versteht sich ein Projekt, dass den Bedarf an Fortbildung im Zusammenhang mit digitalen Prozessen in Gartenbau und Landwirtschaft identifizieren und Lernmodule entwickeln will. Im Rahmen des Projekts „DigiPro“ können Unternehmen Beratung und Förderung von digitalen Prozessen in Anspruch nehmen. Bis zur Landesgartenschau soll das „Green FabLab“ Realität werden. Es soll Räumlichkeiten auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort 2020 bieten, in dem Unternehmen und Studenten aus der Agrobusiness neue Verfahren, wie etwa am 3-D-Drucker ausprobieren können.

Die Hochschule Niederrhein wies auf die Projektidee „Wearables im Agrobusiness“ hin. Wearables sind tragbare Computersysteme wie Smart-Watchs, die unter anderem in der Logistik Verfahren vereinfachen können. Weitere Projekte wie die „e-Potato“ und die digitale Wertschöpfungskette oder das „Fresh & Food Projekt“ forderten die Besucher auf, mitzudenken und sich mit ihren Ideen einzubringen. Eine vollständige Liste der Projekte mit kurzer Beschreibung ist auf der Internetseite von Agrobusiness unter: www.agrobusiness-niederrhein.de/projekte .

Agrobusiness Niederrhein, Greenport Venlo und Greenport Gelderland wollen die Arbeit zur Entwicklung einer grenzüberschreitenden Agrobusiness Region als eine „Agropole“ voran bringen. Dabei geht es um die Förderung von Prozessen zur Steigerung der Innovationskraft der Unternehmen. „Unsere Maßnahmen sollen helfen, den Gartenbau, die Landwirtschaft mit der gesamten Wertschöpfungskette, also das Agrobusiness, für die Zukunft gut aufzustellen“, sagt Christian Wagner, Vorsitzender von Agrobusiness Niederrhein. „Dazu gehören die Intensivierung des grenzüberschreitenden Netzwerks genauso wie die Förderung themenbezogener Projekte in der Region“, fügt er hinzu.

Mit über 40 Teilnehmern war die Veranstaltung gut besucht. Trotzdem hätte sich Dr. Schirocki, Geschäftsführerin von Agrobusiness Niederrhein, noch mehr Unternehmer beim Speed-Dating der Projektideen gewünscht. „Die Namen der Projekte klingen sehr abstrakt. Das hat vielleicht den einen oder anderen Unternehmer davon abgehalten, sich mit den vorgestellten Themen intensiver zu beschäftigen“, sagt Dr. Schirocki und fordert die Unternehmer auf, sich bei den Themen einzubringen. „Denn das, was dahinter steckt, ist ganz praktisch und soll den Unternehmen und den Menschen in der Region zugutekommen“, erklärt Dr. Schirocki. Die Teilnehmer tauschten sich intensiv aus und es wurden Partner für die Zusammenarbeit gefunden. „Das war wieder der nächste kleine Schritt auf dem langen Weg zur Innovationsregion Agrobusiness“, stellte Dr. Schirocki zufrieden fest.

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Bernhard Simon – 
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