Der Gesamtmarkt für Blumen und Zierpflanzen schrumpfte im Jahr 2023 erneut, und zwar um knapp 4 % auf rund 8,6 Mrd. Euro (zu Einzelhandelspreisen). Damit liegt der Wert knapp unter Vor-Corona-Niveau. Nach Schätzungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) verzeichneten nahezu alle Marktsegmente Rückgänge gegenüber dem Vorjahr 2022.
„Die Umsätze am Gesamtmarkt für Blumen und Zierpflanzen wurden im vergangenen Jahr mit deutlich geringeren Stückzahlen erzielt“ betont der Präsident des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG), Jürgen Mertz. Diese schienen eher zu Lasten der Importe zu gehen. Der Absatz der deutschen Produktion blieb vergleichsweise eher stabil.
Die Preise für Blumen und Zierpflanzen zogen zwar im Jahr 2023 an, der Mehraufwand konnte damit in vielen Fällen jedoch nicht gedeckt werden. Die Inflation führte zu sinkenden Verbraucherausgaben, die Verunsicherung der Endkunden hielt an. Die Produktionsbetriebe kämpften neben den inflationsbedingt hoch bleibenden Betriebsmittelkosten weiter gegen den Fachkräftemangel und gestiegene Mindestlöhne. Zusätzlich spielte die Witterung im Jahr 2023 nicht mit: Das erste Quartal war zu nass, das zweite zu dunkel und das dritte zu heiß.
Die Pro-Kopf-Ausgaben für Gartenpflanzen sanken auf unter 49 Euro. Beet- und Balkonpflanzen bleiben das mit Abstand wichtigste Segment innerhalb der Gartenpflanzen, rechnerisch gab jeder Einwohner Deutschlands allerdings nur noch etwas mehr als 20 Euro dafür aus.
Für Stauden sanken die Pro-Kopf-Ausgaben auf nicht mal 7 Euro.
Ein Minus hatten auch Obst- und Ziergehölze zu verzeichnen, womit die Einwohner Deutschlands durchschnittlich etwas mehr als 16 Euro für Gehölze ausgaben.
Kräuter konnten ihr Vorjahresergebnis nahezu halten, konnten mit dem geringen Marktanteil von weniger als 3 % jedoch nicht zur Stabilisierung der Gartenpflanzen insgesamt beitragen.
Blumenzwiebeln verloren zum zweiten Mal in Folge rund 5 % zum Vorjahr, womit die Pro-Kopf-Ausgaben nur noch knapp über die 3-Euro-Marke kamen.
Die bei weitem nicht so witterungsabhängigen Segmente Zimmerpflanzen und Schnittblumen schnitten im Jahr 2023 im Vorjahresvergleich minimal besser ab als die Gartenpflanzen. Bei grünen Zimmerpflanzen, die während der Pandemie einen regelrechten Boom erfuhren, lagen die Pro-Kopf-Ausgaben noch moderat über 6 Euro. Damit blieben sie knapp über dem Vorpandemieergebnis. Das Vorjahresminus bei den blühenden Zimmerpflanzen war geringer, die Pro-Kopf-Ausgaben überstiegen die 11-Euro-Marke weiterhin.
Das nach wie vor größte Marktsegment der Schnittblumen blieb zwar unter dem Ergebnis aus dem Jahr 2022. Damit gab jeder Einwohner Deutschlands rechnerisch jedoch immer noch mehr als 35 Euro für Schnittblumen aus.
Der Wert der nach Deutschland eingeführten Blumen und Zierpflanzen ging bis einschließlich September 2023 im Vorjahresvergleich stärker zurück als der Wert der ausgeführten Pflanzen. Im geschrumpften Gesamtmarkt wird anteilig mehr deutsche Ware gehandelt.