„Nicht wie erhofft, aber einigermaßen zufriedenstellend“, so könnte man die Aussagen der im BGI organisierten Topfpflanzengroßhändler zum Geschäftsjahr 2023 zusammenfassen. Als durchaus „wechselhaft“ bezeichneten die Inhaber und Geschäftsführer der deutschen Großhandelsbetriebe im Rahmen des Dezember-Treffens der BGI-Netzwerkgruppe das abgelaufene Jahr. Unter dem Strich liege man aber leicht unter bis leicht über dem Niveau des Vorjahres, so der Tenor.
Stabile Ordertätigkeit der Gartencenter-Kunden
Für starke Nachfrageschwankungen sorgten der in einigen Regionen lange Winter und die teilweise verregneten Sommermonate. Insgesamt seien die Kunden beim Ordern und Vorbestellen „vorsichtiger“ gewesen, hätten dann aber im Laufe der Saison häufig Ware nachgekauft. Die Kunden aus den Fachgartencentern hielten dabei ein gutes Niveau, während Bau- und Supermärkte, vor allem in den etwas hochpreisigeren Segmenten, mit einem schwächeren und sehr instabilen Konsumenteninteresse zu kämpfen hatten. Die Nachbestellungen aus diesem Segment wären eher „spontan“ erfolgt, hieß es zum Beispiel aus dem Norden der Republik.
Aktuell konstatierten einige Großhändler einen Rückgang der Nachfrage bei Deko- und Geschenkartikeln, Kerzen und Kränzen. Offensichtlich hätten die Konsumenten in den zurückliegenden Jahren im Dekobereich viele ihrer Bedürfnisse längerfristig gedeckt.
Für 2024 hohe Steigerung der Frachtkosten erwartet
Hinsichtlich des Anstiegs der Frachtkosten blicken die Topfpflanzengroßhändler mit Sorge auf das kommende Jahr. Die Anfang Dezember erfolgte Einführung der CO2 Emissionsklasse als neues Tarifmerkmal, die Erhöhung der LKW-Maut durch die CO2-Komponente mit 200 Euro pro Tonne und die damit verbundene Umstellung der Gewichtsklassenzuordnung vom maximal zulässigen Gesamtgewicht auf das technisch zulässige Gesamtgewicht, bedeuten eine enorme Mehrbelastung. Hinzu kommt die Maut auch für 3,5 Tonner ab Juli 2024. Dass sich diese Kostensteigerungen für alle Unternehmen in der Lieferkette auch auf die Produktpreise auswirken werden sei unausweichlich. Der Anreiz zum Wechsel auf E-Mobilität für mehr Klimaschutz im Schwerlastverkehr sei bei Fahrzeug-Lieferzeiten von ein bis eineinhalb Jahren keine kurzfristig zu bewältigende Maßnahme. Die Großhändler sehen sich bereits zum Jahresende 2023 mit Frachtkostensteigerungen von 15 Prozent konfrontiert und rechnen mit weiteren Steigerungen.