Blind in den Markt zu produzieren ist kein Zukunftsmodell mehr“ war eine Botschaft des Azerca-Vorsitzenden Gerhard Friedrich bei der Mitgliederversammlung der Azerca am 25. November in Görlitz.
Auch wenn der Herbstverkauf für die meisten Azercaner erfolgreich verlaufen ist – der Aufwand im Verkauf wird immer größer, konstatierte der Unternehmer aus Friedrichshafen. Einen Rückblick auf die problematische Verkaufssaison 2013 machte auch Winfried Kaiser, der Präsident des Landesverbandes Gartenbau Sachsen.
Der Kontakt zum Kunden sei wichtig, sagte er in seinem Grußwort und bewertete die neue Azerca- Internetseite für Verbraucher www.heidetrends.de als gut und wichtig. Ihre erfolgreiche Werbearbeit mit sehr guter Presseresonanz und einer intensiven Zusammenarbeit mit dem Handel präsentierte die Azerca-Werbeauschussvorsitzende Hanni Teloy.
Die Mitglieder beschlossen ohne Gegenstimmen den Werbecent für weitere drei Jahr von 2014-2016. „Ich sehe darin den klaren Auftrag der Mitglieder, weiterhin für unsere Produkte bis zum Verkauf an die Verbraucher einzustehen, neue Ideen zu entwickeln und kontinuierlich Partner des Handels zu sein“, so Teloy. In schwierigen Jahren beweise sich der Wert der Marketingaktivitäten.
Wie Gärtner ihre Verhandlungsbasis Banken gegenüber stärken können, stellte Rita Wiesmann, Potentialentwicklung aus Münster, dar. Eine betriebliche Bilanz weist beispielsweise ein höheres Eigenkapital aus als eine steuerliche und bietet daher eine bessere Basis in Verhandlungen. Rechtlich sei ein maximaler Beleihungswert von 150 % vorgesehen. Mehr der Sicherheiten seien nicht zu leisten, riet sie den Teilnehmern.
Torfzuschlagstoffe ausgerechnet bei Moorbeetpflanzen? Holz- und Kokosfasern sind in einer Beimengung von 30-50 % generell geeignet, berichtete Dr. Elke Ueber, LVG Bad Zwischenahn, aus Versuchsergebnissen zu torfreduzierten Substraten bei Gaultherien. Allerdings ist ein gänzlich torffreies Substrat nicht sinnvoll. Weiterführende Versuche werden nächstes Jahr gestartet.
Bei Frank Mittrach in Görlitz, dem östlichsten Azercabetrieb, spiegelten sich einige Themen der Tagung. Den Kollegen, die ihn am 26. November besuchten, berichtete er von seinen Depotdüngeerfahrungen u.a. auch an Azaleen. Allerdings wird er diese Kultur einstellen, da er sie betriebsintern quersubventioniert. Eine Produktionsausweitung oder Ersatzproduktion für die Azaleen sieht er bei dem gesättigten Markt als nicht sinnvoll an.
Die Azerca Nachfolger (v.r.n.l.): Mareike van Adrichem, Martin Holz, Vincent Hiedl, Kerstin Keysers, Markus Hemmje und Heidrun Friedrich trafen sich im Rahmen der Azerca Herbsttagung in Görlitz und warben für den Beruf des Gärtners. (Foto: Azerca)
Die Betriebsnachfolger sind mittlerweile eine feste Größe in der Azerca. Zum 10. Mal seit ihrer Gründung trafen sich die jungen Azercaner und Azercanerinnen in Görlitz. Sie kombinieren oft Veranstaltungen der Sondergruppe mit inhaltlichen Fortbildungen. Auch zu den Förderfirmen besteht ein konstruktiver, enger Kontakt. Traditionell stellen sie bei den Azerca-Tagungen aus und werden bei inhaltlichen Fragen einbezogen.