Die deutsche Erdenindustrie, zusammengeschlossen im Industrieverband Garten (IVG) e.V., und das niederländische Pendant im Bereich der Substrate (VPN) haben ein Bündnis geschlossen, um die Versor-
gungssicherheit mit strategischen Rohstoffen für Substrate in Europa zu stärken. In einer gemeinsamen Erklärung warnen beide Verbände, dass ohne eine europäische Strategie die Produktion von Substraten und damit die Versorgung des Gartenbaus in Deutschland, den Niederlanden und der gesamten EU gefährdet sei.
Kultursubstrate beziehungsweise Pflanzerden für den Consumer-Markt sind unverzichtbar für die Ernährungssicherheit, die Stadtbegrünung, die Klimaanpassung und den Hobbygartenbau. Deutschland und die Niederlande stellen zusammen rund 50 Prozent der europäischen Substratproduktion und bilden eines der wichtigsten Gartenbau- und Substratökosysteme Europas.
„Wir brauchen jetzt eine nationale Agenda, die in eine europäische Strategie einfließen kann“, erklärt Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer des IVG. „Die Verfügbarkeit aller strategischen Rohstoffe für Substrate muss abgesichert werden.“ Han de Groot, Direktor der Vereniging Potgrond en Substraatfabrikanten (VPN), ergänzt: „In Zeiten geopolitischer Spannungen ist es wichtig, die Verwundbarkeit strategischer Sektoren und der damit verbundenen Lieferketten zu berücksichtigen. Dies gilt auch für den Gartenbau und den Substratsektor.“ Die Verbände stellen fest, dass ohne planbare Rahmenbedingungen Engpässe, steigende Lebensmittelpreise und der Verlust der europäischen Selbstversorgung drohen können.
Das neue IVG-VPN-Bündnis fordert die Politik auf nationaler und EU-Ebene unter anderem dazu auf,
- eine koordinierte europäische Rohstoffstrategie zu entwickeln,
- Genehmigungsprozesse für Torf und erneuerbare Rohstoffe zu vereinfachen,
- ein level playing field für Substratproduktion in ganz Europa zu schaffen.
Hier geht es zur Abschlusserklärung der Konferenz in Bad Zwischenahn am 5. November 2025.