Das Konsumklima stoppt seinen Abwärtstrend. Der Grund dafür sind die verbesserten Einkommenserwartungen. Diese legen im Vergleich zum Vormonat wieder spürbar zu. Dagegen gehen sowohl die Konjunkturerwartungen wie auch die Anschaffungsneigung weiter zurück. Die Sparneigung bleibt nahezu unverändert. Folglich prognostiziert der Konsumklima-Indikator für Oktober 2025 im Vergleich zum Vormonat (revidiert -23,5 Zähler) einen Anstieg um 1,2 Zähler auf -22,3 Punkte. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM, das seit Oktober 2023 gemeinsam von NIQ/GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), Gründer der GfK, herausgegeben wird.
Der Anstieg der Einkommenserwartung ist der wesentliche Grund für die aktuelle Verbesserung des Konsumklima-Indikators. Hingegen leisten weder die leicht sinkende Anschaffungsneigung noch die Sparneigung, die gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert bleibt, einen positiven Beitrag.
„Nachdem das Konsumklima zuvor drei Monate in Folge gesunken war, beendet es nun seinen Abwärtstrend – zumindest für den Moment,“ erklärt Rolf Bürkl, Head of Consumer Climate beim NIM. „Die Einkommensaussichten – als zentrale Einflussgröße für das Konsumklima – konnten sich von 4 Punkten wieder auf 15 Punkte verbessern und haben damit den Einbruch des Vormonats vollständig ausgeglichen. Ob dies den Beginn einer nachhaltigen Trendwende markiert, ist mehr als ungewiss. Denn nach wie vor weist das Konsumklima ein überaus niedriges Niveau auf. Die geopolitische Lage, Sorgen um den Arbeitsplatz und wieder zunehmende Inflationsängste dürften einer durchgreifenden Erholung momentan eher im Wege stehen.“
Anschaffungsneigung geht leicht zurück
Die Anschaffungsneigung profitiert allerdings nicht von der deutlich gestiegenen Einkommenserwartung: Sie sinkt sogar um 1,5 Zähler auf einen Wert von -11,6 Punkten. Dies ist der niedrigste Wert seit Juni 2024, als -13 Punkte gemessen wurden.
Damit bleibt das Niveau der Anschaffungsneigung nach wie vor überaus niedrig. Hohe Preise für Lebensmittel und Energie sorgen für eine anhaltende Kaufzurückhaltung. Zusätzlich verstärkt die geopolitische Lage die Verunsicherung und nimmt den Konsumenten Planungssicherheit. Daher halten es viele Verbraucher – in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftslage – derzeit für ungünstig, größere Anschaffungen (z. B. Möbel oder elektrische/elektronische Geräte) zu tätigen.
Die Konjunkturerwartungen trüben sich weiter ein
Auch die Konjunkturerwartungen der deutschen Verbraucher für die nächsten 12 Monate setzen ihren Abwärtstrend im September fort. Bereits zum dritten Mal in Folge müssen sie Verluste hinnehmen. Der Indikator büßt 4,1 Zähler ein und sinkt auf -1,4 Punkte. Zuletzt wurde im Januar 2025 mit -1,6 Punkten ein niedrigerer Wert gemessen.
Die deutschen Konsumenten erwarten in nächster Zeit also keine durchgreifende Erholung der deutschen Wirtschaft. Damit stehen sie im Einklang mit dem Großteil der Wirtschaftsexperten, die kürzlich ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr nach unten korrigiert haben haben. Für 2025 wird nun eine Stagnation der deutschen Wirtschaft erwartet.