Griechenland: Geld ohne Reformen?

von Bernhard Simon

Griechenland FahneSimon meint: Griechenland führt die Euroländer am Nasenring durch die Manege.

Wie lange wollen eigentlich die Mitglieder der Eurogruppe sich das griechische Theater noch anschauen? Als deutscher Steuerzahler habe ich mich voll auf die Seite von Wolfgang Schäuble geschlagen, der seinerseits angemessene Reformen verlangt, damit zumindest eine vage Aussicht besteht, dass die griechischen Schulden in einem überschaubaren Zeitraum wieder zurückgezahlt werden können.

Unsere Bundeskanzlerin, wie auch die für die Ressorts eingesetzten Minister haben vor dem Parlament geschworen, jeglichen Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Dieser Schaden würde jedoch entstehen wenn jetzt, ohne entsprechende Reformzusagen, weitere sieben Milliarden Euro an Athen ausgezahlt würden.

Griechenland ist faktisch pleite. Man kann doch an ein Land, welches in keiner Weise zu wirklich wirkenden Reformen bereit ist, keinen Milliardenbetrag auszahlen. Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras verhandelt mit den Mitgliedern der Eurogruppe und dem IWF und macht dort Zusagen, um ein paar Tage später im griechischen Parlament sich gegen fast alle Forderungen der Institutionen auszusprechen. Er orakelt dann darüber, dass ein Grexit den Euro als Ganzes in den Abgrund ziehen würde. Wenn die Argumente nicht ausreichen spielt Tsipras die russische Karte.

Mit Regierungen aus dem linken Spektrum ist es eigentlich immer das Gleiche. Mit der Gießkanne möchte man die Wohltaten über das Volk ausgießen. Dabei wird allerdings häufig vergessen, dass man das Geld, welches man ach so gerne verteilen würde, irgendwann auch einmal verdienen muss.

In Portugal, Spanien und Italien hat man mit dem verordneten Sparkurs schon recht gute Fortschritte erzielt. Wenn man jetzt für Griechenland eine Sonderregelung ohne angemessene Reformen beschließen würde, wäre das ein „Schlag ins Gesicht“ der Länder, die durch eigene Anstrengungen und Entbehrungen schon gut voran gekommen sind. Schon scharren auch in diesen Euroländern die Linken mit den Hufen.

Natürlich ist es schlimm, dass momentan so viele, vor allen Dingen junge Menschen, innerhalb der Union ohne Arbeit sind. Diesen Zustand kann man sicherlich nicht gutheißen. Andererseits leben wir in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem, welches uns über viele Jahre den wachsenden Wohlstand beschert hat. Alle möchten von diesem Wohlstand profitieren. Das bedeutet aber auch, dass man sich an gewisse Spielregeln halten muss und das gilt aktuell besonders für die Griechen.

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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