Nach dem überraschenden Weggang von GF. Andreas Mauz, der zu Media/Saturn wechselt, präsentiert Thomas Fox nun zeitnah Carsten Mordhorst, zuletzt Personalchef bei der Tochter Max Bahr, als Nachfolger.
Carsten Mordhorst wird – wie zuletzt Andreas Mauz – Geschäftsführer der „Praktiker Baumarkt Warenhandelsgesellschaft“ welche für beide Vertriebslinien die Bereiche Einkauf, Category Management, Qualitätsmanagement und Marketing verantwortet.
Für die Praktiker AG ist der Abgang des bekennenden „VFB-Stuttgart Fans“ Andreas Mauz ein herber Verlust. Er hat sich während der vielen Jahre bei Praktiker sowohl bei den Lieferanten wie auch bei den Mitarbeitern Respekt und Anerkennung erworben.
Es bleibt abzuwarten wie Carsten Mordhorst, der bereits seit den frühen 80 er Jahren für Max Bahr tätig ist, zusammen mit Henning Hasper (zweiter Geschäftsführer) und Dietmar Richter (Vertrieb) diese Aufgaben lösen wird.
Insbesondere der für den Vertrieb verantwortliche Dietmar Richter war nach unseren Informationen bereits in den vergangenen Jahren unter Wolfgang Werner mit für die Vertriebspolitik verantwortlich.
Er steht damit auch für das damalige Discount-Konzept und die 20 Prozent- Aktionen, welche das Unternehmen an den Rand einer Pleite geführt haben.
Man darf hier zu mindestens Zweifel anmelden, ob das die richtige Besetzung für einen Richtungswechsel zu mehr Qualität und Service ist.
Wo der Weg der Praktiker AG insgesamt hinführt wird sich spätestens bei der Hauptversammlung im Juni 2012 entscheiden.
Dort wird es dann zu einem Kräftemessen zwischen Vorstand und Aufsichtsrat einerseits und zwei der großen Aktionäre kommen.
Dabei handelt es sich um die österreichische Privatbank Semper Constantia und den mit ihr verbündeten zypriotischen Fond Maseltov, welche über die Fondsmanagerin Isabella de Krassny seit einiger Zeit Druck machen.
Diese Investoren möchten, dass die höher positionierte Konzerntochter Max Bahr, die nicht wie Praktiker verstärkt auf den Preis, sondern auf Qualität und Service setzt, die zentrale Vertriebsschiene wird.
Zusammen halten die Investoren rund um das Wiener Institut etwa 15 Prozent und haben dafür gut zehn Millionen Euro investiert.
De Krassnys Konzept sieht vor, dass der Umsatzanteil der Max-Bahr-Märkte in den kommenden drei Jahren von derzeit rund 33 auf mehr als 55 Prozent ansteigt.
Dazu sollen Praktiker-Märkte, von denen es 234 in Deutschland gibt, auf das Konzept von Max Bahr umgestellt werden.
Bei Vorstand und Aufsichtsrat sind diese Vorschläge bisher nicht auf fruchtbaren Boden gefallen.
Man darf gespannt sein, welches Konzept die Führungsriege um Thomas Fox zur Jahreshauptversammlung auf den Tisch legt.
Zwischenzeitlich hat Praktiker mit den Marktschließungen begonnen.
Insgesamt sollen 30 Märkte unrentabel sein und deshalb geschlossen werden. Die Überprüfung des Filialnetzes sei noch nicht abgeschlossen, teilte die Praktiker AG mit.
Aktuell sind folgende Schließungen von Praktiker- und Extra Bau- und Hobby Märkten bekannt:
Krefeld, Mevissen Straße (seit 31.03.2012)
e. B+H Kerpen (15.05.2012)
Brühl (30.07.2012)
Düren II, Im Großen Tal (31.07.2012)
Ensdorf (31.07.2012)
Moers (31.07.2012)
Lödla-Altenburg (25.10.2012)
Wilhelmshafen (31.10.2012)
e. B+H Offenbach (31.10.2012)