Früher galt Gicht als Krankheit der Reichen. Nur wer sich regelmäßig reichlich Fleisch und Alkohol leisten konnte, erkrankte am schmerzhaften Zipperlein so wie Heinrich VIII und Karl V.
Heute sind Fleisch, Wurst und Alkoholika aller Art für jeden bei uns jederzeit verfügbar. Viele essen zu viel, zu fett und zu kalorienreich. Entsprechend weit verbreitet sind Gichter-krankungen. 2,8 Prozent der Männer und 0,4 Prozent der Frauen in Deutschland leiden darunter im wahrsten Sinne des Wortes. Gichtattacken sind sehr schmerzhaft und unbehandelt wandeln die Attacken sich zur chronischen Gicht mit ständigen quälenden Schmerzen. Betroffen sind vor allem Menschen mit Übergewicht, Bluthochdruck, zu hohem Cholesterin- und Blutzuckerspiegel.
Zu viel Harnsäure im Blut? Dann sind häufige Pilzmahlzeiten genau der richtige Weg, um drohenden Gichtattacken vorzubeugen. (Bild: GMH/BDC)
Gicht entsteht durch einen zu hohen Harnsäurespiegel im Blut. Harnsäure ist das Abbauprodukt von Purinen. Letztere sind eigentlich als Bausteine der Nukleinsäuren für den Körper unverzichtbar. Desoxyribonukleinsäure (DNS) beispielsweise ist Träger der Erbinformation. Andere Nukleinsäuren dienen als Signalüberträger. Menschliche und tierische Körper stellen daher Purine selbst her. Sie nehmen sie aber auch mit der Nahrung auf. Bei ausgewogener Ernährung ist das meist kein Problem. Gesunde Nieren schaffen es ohne weiteres die Purin-Abbauprodukte, die Harnsäure, aus dem Blut zu filtern und über den Harn auszuscheiden.