Branchenverbände unterstützen Bienengesundheit

von Bernhard Simon

IVGKonzertierte Aktion zum Schutz der Bienenpopulation

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. startet in diesem Frühjahr eine Aufklärungs-Kampagne zur Unterstützung der Bienengesundheit. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), dem Verband Deutscher Gartencenter (VDG), dem Deutschen Imkerbund (D.I.B.), dem Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) sowie dem Zentralverband Gartenbau (ZVG) entwickelte der IVG eine Infothek, die deutschlandweit in Verkaufsstellen mit Gartenbedarf aufgestellt wird. Ziel ist es, die Verbraucher für das Thema Bienenschutz zu sensibilisieren.

Bei der Infothek handelt es sich um eine 1,70 Meter hohe Rotunde, die verbraucherfreundlich und ansprechend alle wichtigen Fakten rund um das Thema „Bienen“ darstellt. Im Fokus stehen Tipps und Tricks, mit denen jeder Verbraucher seinen Beitrag zum Schutz der Bienen leisten kann – von der Bienenweide bis zum Bau eines Insektenhotels. An den Seiten der Infothek befinden sich Körbe, die Flyer und Postkarten zur kostenlosen Mitnahme sowie Saatgut für Bienenweiden zum Verkauf beinhalten. Die Rotunde wird ab sofort in etwa 500 Verkaufsstellen mit Gartenbedarf deutschlandweit platziert.

Rückgang der Bienenpopulation
In den vergangenen 60 Jahren hat sich die Anzahl der Bienenvölker in Deutschland um 65 Prozent reduziert. Hauptverantwortlich für diesen Rückgang ist die Varroa-Milbe – ein Parasit, der sich seit den 1950er Jahren rasant ausbreitet. Darüber hinaus stehen seit einigen Jahren bestimmte Pflanzenschutzmittelwirkstoffe im Verdacht, bienengefährdend zu sein. Seit Oktober 2013 wurde deshalb von der EU die Zulassung von drei Wirkstoffen (Imidacloprid, Thiamethoxam und Clothianidin) aus der Gruppe der Neonicotinoide neu geregelt. Als Ergebnis eines Branchendialogs zwischen Verbänden aus Industrie und Handel stehen derzeit vier weitere Wirkstoffe unter dem Verdacht, eine Gefahr für die Bienengesundheit zu sein, und sind deshalb zunächst aus dem Verkehr genommen worden. Die beteiligten Verbände empfehlen, den Verkauf von bienengefährdenden Pflanzenschutzmitteln, die von der Zulassungsbehörde entsprechend in die Kategorie B1 eingestuft wurden, an den Endverbraucher einzustellen.

IVG: Verbraucher sollte eine Wahl haben
Die Biene ist ein unverzichtbarer Teil unseres Ökosystems. Deshalb setzt sich der IVG dafür ein, dass auf bienengefährdende Wirkstoffe grundsätzlich verzichtet wird, die Produktvielfalt am Markt aber dennoch erhalten bleibt. „Bei uns wird Sicherheit im Pflanzenschutz groß geschrieben. Nirgends auf der Welt gibt es strengere Zulassungsregelungen bei Pflanzenschutzmitteln als in der EU. In Deutschland prüfen und bewerten gleich vier Behörden die Mittel hinsichtlich ihrer gesundheitlichen und umweltverträglichen Wirkung“, so IVG-Geschäftsführer Johannes Welsch.

Die Bienen-Initiative soll deshalb den Konsumenten sensibilisieren, informieren und vor allem motivieren, einen aktiven Beitrag zum Bienenschutz zu leisten. „Es ist wichtig, dass der Verbraucher aufgeklärt ist. Nur so kann er sich bewusst für oder gegen ein Produkt entscheiden“, sagt Welsch.

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Bernhard Simon – 
Dienstleistungen für die “Grüne Branche”

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