BGI: Konsumentenwünsche im Fokus

von Bernhard Simon

BGIJubiläumsveranstaltung zum 50jährigen Bestehen des BGI.

Der Verband des Deutschen Blumen- Groß– und Importhandels e.V. (BGI) lud zum Verbandstag am 12. September 2015 und weit über einhundert Teilnehmer sind dieser Einladung gefolgt.

Der Saal Bellevue im Hotel InterContinental in Berlin war bis auf den letzten Platz gefüllt mit fachkundigen Besuchern, die sich über das zentrale Thema des Verbandstags „In Zukunft Handeln“ informieren und mit den Experten diskutieren wollten. Für den BGI war dies zugleich die Jubiläumsveranstaltung zum 50jährigen Bestehen.

BGI-Präsident Jan Roelofs stellte jedoch nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft in den Mittelpunkt seiner Begrüßungsrede. Roelofs betonte, dass der BGI schon immer den Blick nach vorn gerichtet habe und dies auch weiterhin tun werde: „Mut, Überzeugung und die Bereitschaft, etwas verändern zu wollen, haben 1965 zur Gründung des BGI geführt – und diese Eigenschaften sind auch heute zur erfolgreichen Gestaltung der Zukunft unserer Branche gefragt!“
BGI Tagung Berlin 2015BGI-Präsident Jan Roelofs begrüßt die Gäste des Verbandstags 2015 (Foto: BGI)

Ganz in diesem Sinne referierten die Experten über die Chancen, die sich dem Handel mit Blumen und Pflanzen bieten. So wies Professor Dr. Ingo Balderjahn (Uni Potsdam) darauf hin, dass zwar der Wunsch nach Konsum mit gutem Gewissen wächst, aber die Preisunterschiede zwischen nachhaltigen und konventionellen Produkten nicht zu groß werden dürfen.
Nach Auffassung von Alexander Zoern (Blume 2000) sollte der Handel sein Denken mehr am Verbraucher ausrichten und nicht nur auf den Beschaffungsmarkt fixiert sein.

Die Wünsche und Anforderungen der Konsumenten stellte auch Frank Teuber (Blumenbüro Holland) in den Vordergrund seines Vortrags: „Junge Konsumenten mögen durchaus Blumen. Was sie aber gar nicht mögen, ist der POS, denn der ist für sie nicht sexy!“ Diese Einschätzung unterstützte vor allem der junge Moderator des BGI-Verbandstags, Tim Schreder (ZDF logo, YouTube): „Ich bin ständig im Internet zu finden – aber nur sehr selten im Blumenladen.“

Kampagnen, mit denen der Kauf von Blumen und Pflanzen stimuliert werden soll, müssen diese zielgruppenspezifischen Befindlichkeiten stärker als bisher berücksichtigen. Das machte auch Bertram Fleischer (ZVG) in seiner Vorstellung der neuen Inwertsetzungskampagne des ZVG „Natürlich schöne Augenblicke“ deutlich. Lebensfreude, Lebendigkeit und Wohlbefinden sind die Botschaft der Kampagne, mit der dem Konsumenten Wertschätzung für Blumen und Pflanzen, aber auch Produktwissen vermittelt werden soll.

Nach Ansicht von Kai Epping (Dümmen Orange) ist es allerdings schwer, aber nicht unmöglich, dem Verbraucher dieses Wissen und die Wertigkeit zu vermitteln. Für Dümmen Orange ist FairTrade eine Möglichkeit, ein Image förderndes Element einzusetzen.

Zwischen den Vorträgen hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die Ausführungen der Referenten zu diskutieren. Wie immer auf einem BGI-Verbandstag bildeten diese lebhaften und engagierten Debatten einen wichtigen Teil der Veranstaltung.
Die Resonanz der Teilnehmer auf die thematische Ausrichtung des BGI-Verbandstags war durchweg positiv. „Für uns ist der Sinn einer solchen Veranstaltung, dass unsere Teilnehmer am Ende des Tages etwas für sich mitnehmen können. Neue Ideen, interessante Anregungen, andere Sichtweisen, innovative Gedanken – halt alles das, worüber wir den ganzen Tag gesprochen haben. Das ist uns mit dem Verbandstag 2015 wieder einmal gelungen, und somit war es eine sehr erfolgreiche Veranstaltung“, resümiert BGI-Geschäftsführer Frank Zeiler.

Einen kurzen Blick zurück gab es für den BGI an diesem Wochenende aber dann doch noch. Am Tag vor dem Verbandstag, fand in der niederländischen Botschaft ein Empfang zu Ehren des 50 jährigen Verbandsjubiläums statt. Vor rund 60 geladenen Gästen erinnerte die niederländische Botschafterin Monique van Daalen dabei an die Gründung des Verbands und betonte die im Laufe der Jahre gewachsenen guten partnerschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

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